Pressemitteilung: Gegenprotest zur Veranstaltung der Volksintiative „Stoppt Gendern in Niedersachsen“

Anti-Genderverbot Oldenburg schreibt: „Für Mittwoch den 15. Mai lädt die Volksintiative „Stoppt Gendern in Niedersachsen“ zur Auftaktveranstaltung ein. Dort will sie über ihr Anliegen und bevorstehende Aktivitäten informieren. Eine Aktionsgruppe „Anti-Genderverbot Oldenburg“ organisiert um 16:20 vor dem Hotel Meiners in Hatten, wo die Veranstaltung stattfindet, einen Gegenprotest. Bisher wurde für diesen nur intern mobilisiert.

„Es gibt Menschen, die sich im binären Geschlechtersystem nicht wiederfinden. Etwa von nicht-binären, agender und einigen inter* Menschen. Diese haben ein Recht auf gesellschaftliche und sprachliche Anerkennung. Gendern kann eine Möglichkeit der Sichtbarmachung dieser Personen sein.“ so Jane Wilbing der Aktionsgruppe „Durch ein Genderverbot wird diesen Menschen eine Sichtbarkeit verwehrt“

Es verwundere nicht, dass einige der Intiator*innen in Kreisen der AfD verkehren würden heißt es. Stefanie Erkenhoff von der Antifaschistischen Vernetzung Oldenburger Land erklärt: „Obwohl es scheinbar ‚nur‘ um das ‚Gendern‘ geht, sind die antifeministischen Forderungen der Initiative in extrem rechten, konservativen oder auch bürgerlichen Kreisen anschlussfähig.“

 

Antidiskriminierungsstelle des Bundes warnt vor „Genderverboten“

 

Wird ein inklusiver und geschlechtergerechter Umgang mit Sprache durch den Staat verboten, ist das verfassungsrechtlich problematisch. Es besteht die Gefahr, dass Rechte von Frauen, intergeschlechtlichen sowie nicht-binären Menschen verletzt werden. [Q1]

 

Hintergrund zum Gendern

Die Verwendung von Sonderzeichen wie dem Genderstern, dem Doppelpunkt oder dem Unterstrich kann eine Möglichkeit der Sichtbarmachung von nicht-binären, agender und einigen inter* Personen sein. Durch ein „Genderverbot“ würden diese Menschen in der Sprache unsichtbar gemacht. [Q2]

 

Verbindungen zu VdS und AfD

Co-Sprecher der Volksinitiative ist unter anderem Dr. Achim Sohns. Sohns weißt Verbindungen zur AfD auf, wie ein Leak eines AfD-Mitgliederparteitags aufzeigt[Q4] und ist Mitglied beim „Verein Deutsche Sprache“. Ein Verein, bei dem „die Tür nach rechts“ seit den letzten 20 Jahren immer geöffnet war. Mit Reden von „Sprachverhunzung“ und „Gendergaga“ reiht sich der Verein mit AfD ein.[Q3]

 

Quellen:
[Q1] https://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/aktuelles/DE/2024/20240513_gutachten_genderverbote.html

[Q4] https://archive.ph/2016.05.02-130240/https://linksunten.indymedia.org/de/node/177487