Breites Bündnis gegen Rechts schreibt: „Diese Veranstaltung ist Teil einer Vortragsreihe in Kooperation mit dem Breiten Bündnis gegen Rechts Delmenhorst, zu lokalen Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfern gegen den Nationalsozialismus. Die Veranstaltung kann kostenlos besucht werden, eine Anmeldung ist aus organisatorischen Gründen erwünscht. Info bitte an anmeldung@vhs-delmenhorst.de.“
Quelle/Grafik: https://www.bbgr-del.de/meldungen/erinnern-f%C3%BCr-die-zukunft/
VHS Delmenhorst schreibt dazu: „Dieser Vortrag über Albert Goldenstedt fokussiert im ersten Teil seine familialen Zusammenhänge, seinen beruflichen Werdegang und seine politischen Aktivitäten ab 1933. Albert Goldenstedt wurde in eine kinderreiche Arbeiterfamilie hineingeboren; der Vater arbeitete in der Fettfabrik auf der Nordwolle. Aufgrund überdurchschnittlicher Leistungen erhielt Albert Goldenstedt ein Stipendium aus dem Hackfeldschen Marienfonds, das ihm nach seiner Gesellenprüfung ein Studium an der höheren Technischen Lehranstalt in Oldenburg ermöglichte. Wegen politischer Agitation für die KPD wurde er während des laufenden Studiums verhaftet. Ende 1934 kam er in Oldenburg in „Schutzhaft“ und stand nach seiner Entlassung fortan unter der Aufsicht der Gestapo.
Der zweite Teil behandelt Goldenstedts Exil in Holland und Belgien. Er arbeitete als Kurier, hatte Kontakte mit einem Schweizer Kaufmann und schmuggelte das berühmte „Braunbuch“ in das NS-Reich. Außerdem ging er einer geregelten Arbeit am Eupener Staudamm nach. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er von Belgien in die Niederlande abgeschoben und auf der Insel Vlieland inhaftiert.
Der dritte Teil des Vortrags behandelt Goldenstedts Prozess am 6. Juni 1941 vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht, wo er wegen „fortgesetzter Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens“ zu sechs Jahren Zuchthausstrafe in Bremen–Oslebshausen verurteilt wurde. Die deutsche Reichsbürgerschaft war ihm bereits 1937 aberkannt worden.
Im letzten Teil wird Goldenstedts Einzug in die Strafdivision 999 dargestellt, seine Kriegsgefangenschaft in Ägypten und Großbritannien und sein beruflicher Werdegang ab 1946.
Als Quellen werden herangezogen: das Zeitzeugeninterview mit Dr. Hans-Peter Klausch. Archive: Archives de l’Etat en Belgique, Bundesarchiv Berlin, HStA Dresden, Staatsarchiv Bremen und Oldenburg u.a.“